Dienstag, 17. Februar 2009

Des Inders Sommerfrische

Da die Hitze in der Stadt einfach unertraeglich sein kann, hat der Inder beschlossen sein Château im, hoeher gelegenen Landesinneren, zu besuchen. Auch musste er sich, seelisch, auf die bevorstehende Pruefungszeit einstellen. Gluecklicherweise hat er sich, vor kurzem, ein weitlaeufiges Schmuckkaestchen im Herzen von Mysore zugelegt. Im Maharaja's Palace laesst es sich Standesgemaess (oder eher der Kaste gemaess) residieren.
Schmerzvoll musste der Inder vor den Toren des Palastes feststellen dass er es doch noch nicht zu einem vollkommenen Inder geschafft hat. Indiz dafuer waren die 200 Rupees die ihm als Eintritt abgenommen wurden, im Gegensatz zu den 20 Rupees die die selbsternannten "echten" Inder zu bezahlen hatten. Auch das Kameraverbot ignorierte der Inder rigoros und waehnte sich in Sicherheit. Ein Metalldetektor machte ihm einen fetten Strich durch die Rechnung und er geriet, dem Sicherheitsbeamten gegenueber, in Erklaerungsnot. Da sich der Inder weigerte einen Obolus zu bezahlen, durfte er ueber das ganze Gelaende latschen und die Kamera nun doch deponieren.
Im Zug gabs nur mehr Holzklasse (das neue Anwesen nagt doch etwas an der Reisekasse)! Hier wurde es dem Inder dafuer nicht langweilig, da er staendig darauf aufpassen musste dass er nicht von den Gegenstaenden (Halbvolle Becher, Plastikzeugs, Schuhe!!!) getroffen wird, die permanent aus den Fenstern geworfen wurden. Nein, es handelte sich dabei nicht um persoenliche Attacken wie dem Inder mehrfach versichert wurde. Es gehoert hier einfach zum guten Ton, die Umwelt etwas "mitzugestalten", Kollateralschaeden werden dabei einfach in Kauf genommen!
Die naechste Station hiess Bangalore (mittlerweile eigentlich Bengaluru - aber wer will das schon so genau wissen...). Diese Stadt hielt so einige Ueberraschungen parat:
* Rikschafahrer meinen alle Weissen (ein bisschen Farbe fehlt dem Inder noch) sind frisch angekommene Touris und duerfen so einfach ueber den Tisch gezogen werden - so emotional und lautstark wurde vorher vom Inder noch nirgends verhandelt
* Altes Indien trifft neues Indien - Slums neben Maserati's
* Alle Bars, Shops und Cafes werden um Punkt 23:30 von der Polizei geraeumt - Schwarzmarkt vorhanden (wurde auch gefunden), um auch nach diesem Zeitpunkt nicht Chai trinken zu muessen.
* Besitzer von Eisenwarengeschaeften koennen mit der Bestellung "We need Iron......(Pause)......Maiden" nichts anfangen!
Nach diesem aufschlussreichem Wochenende begab sich der Inder wieder gut erholt zurueck nach Chennai um dort die Pruefungszeit in Angriff zu nehmen, da sich die erste Haelfte des Semesters auch schon wieder dem Ende zuneigt. Der Inder kann nach dieser harten Zeit bestimmt wieder etwas Erholung gebrauchen. Daher freut er sich schon riesig auf 6.3, wo er gemeinsam mit Stefan und Ina 10 Tage auf den Andamanen verbringen wird.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Des Inders gut gemeinter Rat



Die Inder bezeichnen dieses Getraenk als "Bier", aber der Inder bezeichnet es nicht als ein solches. Der Inder wuerde hier und jetzt gerne, absolut jedem der irgendwann einmal in dieses beschauliche Laendchen kommen will, unbedingt vom Genuss dieses "Was-auch-immer-es-ist" abraten!!! 
Jedes abgestandene, lauwarme, in Plastikflaschen (mit Drehverschluss) gefuellte Clausthaler hat mehr mit Bier zu tun als diese abscheuliche Fluessigkeit. Aber was will man auch anderes erwarten, wenn man bedenkt dass dieses Land mal zu England gehoerte...
Eines noch, am Etikett, auf der Rueckseite der Flasche, ist folgendes zu lesen: "Liquor ruins country, family & life". Der Inder ist so frei und uebersetzt das mal: "Jeder der von diesem Gebraeu hier trinkt packt sofort die Familie, verlaesst mit ihr das Land und beginnt woanders ein neues Leben (wahrscheinlich dort wo es richtiges Bier gibt) ".
Retrospektive: Der Inder trinkt weiter Tee!